Essen fotografieren und perfekt in Szene setzen

Um Essen in Szene zu setzen, benötigen Foodies nicht unbedingt ein umfangreiches Equipment mit Spiegelreflexkamera, Diffuser und Foto-Box. In den meisten Fällen reicht das Smartphone aus, um Posts für Instagram, Facebook und andere soziale Medien vorzubereiten, die Follower begeistern. Im Beitrag erfahren Leser, worauf es beim Fotografieren von Essen ankommt und welche Rolle die Nachbearbeitung spielt.

Essen fotografieren – was gibt es zu beachten?

Ein neues Gericht ausprobieren und schnell ein Foto mit der Handykamera machen, führt oft nicht zu befriedigenden Ergebnissen. Schlechte Lichtverhältnisse verschulden, dass die Speisen auf dem Foto wenig appetitlich und fad wirken. Daher empfiehlt es sich für Foodies, sich im Vorfeld Gedanken darüber zu machen, wie sie das Essen fotografieren. Ziel ist es, dass den Followern beim Anblick der Bilder das Wasser im Mund zusammenläuft. Ausschlaggebend für den Erfolg beim Fotografieren sind diese Kriterien:

Der richtige Hintergrund, um Essen in Szene zu setzen

Essen in Szene zu setzen: Dabei kommt es auf den richtigen Hintergrund an. Stein- und Holzwände oder eine Fototapete verleihen den Gerichten einen passenden Rahmen. Professionell sind Fotohintergründe. Diese Backdrop-Boards sind speziell für die Food- und Produktfotografie gedacht. Sie sind stabil und lassen sich unkompliziert zusammenstecken.

Den Hintergrund peppen Requisiten auf:

  • frische Kräuter
  • saisonales Gemüse
  • ästhetisches Geschirr
  • rohe Zutaten
  • Küchenutensilien

Sie erzählen gemeinsam mit dem Gericht eine Geschichte. Damit die Requisiten nicht zu dominant wirken, empfiehlt es sich, den Fokus mithilfe des Portrait-Modus auf die Speise zu legen. Das hat den Effekt, dass der Hintergrund unscharf erkennbar ist.

Der richtige Untergrund setzt Essen in Szene

Foodies legen ihr Augenmerk beim Fotografieren auf den Hintergrund und auf die Textur des Untergrunds. Damit gelingt es, das Essen in Szene zu setzen. Deftige gutbürgerliche Gerichte, Grillspezialitäten, Sandwiches und frisch gebackenes Brot kommen auf einem Holzuntergrund mit intensiver Maserung oder Patina zur Geltung.

Einen guten Untergrund für mediterrane Salate, Suppen und Fisch liefern Marmorplatten oder Fliesen. Diese rücken das Wesentliche in den Vordergrund. Bei hellen Untergründen sollte sich der Teller jedoch deutlich absetzen.

Dunkles Geschirr und stilvolle Schieferplatten betonen farbenfrohe Speisen wie Poke Bowls, eine deftige Brotzeit, Sushi und Spargel. Geschickt platzierte Stoffe und Leinenservietten wirken natürlich. Sie lenken das Auge des Betrachters auf das Foto. In Falten gelegte Tücher mit grober Struktur bringen Tiefen und Highlights ins Bild, indem sie mit Licht spielen. Ein paar Anregungen finden Leser auf der Startseite von flavorsome.de.

Die richtige Beleuchtung, wenn Foodies ihr Essen in Szene setzen

Bei dem Vorhaben, Essen zu fotografieren, sollten Foodies direktes Sonnenlicht meiden. Es erzeugt starke Schatten, welche die Aufnahme eines guten Bildes verhindern. Im Bestfall fotografieren sie ihre Gerichte vor- oder nachmittags in der Nähe des Fensters, um das natürliche, helle Tageslicht auszunutzen.

Bei starker Sonneneinstrahlung streut ein weißer Vorhang das Licht und erzeugt eine harmonische indirekte Beleuchtung. Viele Lebensmittelfotografen schwören darauf, Gerichte im Freien zu fotografieren, da diese dank der natürlichen Lichtquelle besser zur Geltung kommen.

Künstliche Lichtquellen erzeugen einen Gelbstich. Dadurch sieht das Essen unappetitlich aus. Auch die Deckenbeleuchtung ist suboptimal. Besser sind Tageslichtlampen, die das natürliche Licht imitieren.

Schattenfreie Bilder mit ausgeglichener Beleuchtung erzielen Hobbyfotografen, indem sie die Lichtquellen seitlich aufstellen. Stehen Getränke im Vordergrund, empfiehlt sich ihm, diese von hinten zu beleuchten. Der Vorteil: Der Inhalt des Glases kommt besser zur Geltung.

Die richtige Ansicht

Um das Essen in Szene zu setzen, spielen Betrachter mit unterschiedlichen Blickwinkeln. Interessanter als ein Bild von schräg oben ist die Ansicht aus der Vogelperspektive. Für die Draufsicht positionieren Nutzer das Handy im 90-Grad-Winkel über dem Motiv und fangen dabei auch die kleinen Details ein.

Optional richten Lebensmittelfotografen die Kamera im 45-Grad-Winkel zum Motiv aus. Die Frontperspektive erzeugt räumliche Tiefe, indem sie neben dem Gericht auch das Geschirr und den Hintergrund einfängt. Hier zählen die kleinen Details: ein ästhetischer Teller oder zusätzliche Requisiten wie edles Besteck oder eine strukturierte Leinenserviette. Für Torten oder süße Desserts in durchsichtigen Gläsern platzieren Nutzer das Handy an der Tischkante, um die Front vollständig aufzunehmen.

Das richtige Styling setzt Essen in Szene

Beim Fotografieren von Essen spielen die Requisiten eine entscheidende Rolle. Diese helfen, den Anschein der „Makellosigkeit“ zu erwecken, und verleihen dem Gericht den finalen Schliff. Es lohnt sich, zu experimentieren, um herauszufinden, was am besten zum Motiv passt.

Zum Aufpeppen von Speisen, reicht eine Garnitur mit frischen Kräutern und anderen Zutaten, die bereits Teil des Gerichtes sind. Eine einfache Portion Spaghetti Pomodoro kommt mit saftigen Basilikumblättern, halbierten Kirschtomaten und gehobeltem Parmesan perfekt zur Geltung.

Speziell für herzhafte Gerichte empfiehlt sich eine Garnierung mit:

  • Samen und Sprossen
  • Nüssen
  • Hartkäse
  • gerösteten Brotscheiben
  • Grissini
  • Zitronenschalen (bei Fischgerichten)
  • frischen Kräutern
  • Schmand
  • Croûtons
  • Frühlingszwiebeln
  • Gewürzen wie groben Chilis, Meersalz und ganzen Pfefferkörnern

Süße Speisen erhalten mit diesen Zutaten optisch mehr Pep:

  • Nüsse
  • Früchte
  • Blüten
  • Puderzucker
  • Schokoladenstreusel
  • Schlagsahne

Das richtige Timing, um Essen in Szene zu setzen

Bei der Food-Fotografie entscheidet der Zeitpunkt. Gerichte sehen am besten aus, wenn sie frisch zubereitet auf den Tisch kommen. Um den perfekten Moment zu nutzen, sollten Hintergrund, Untergrund und Requisiten bereits stehen, bevor Lebensmittelfotografen mit dem Kochen beginnen. Ratsam ist es schon vorab, das Spiel von Licht und Schatten zu überprüfen, zum Beispiel mit einer Schüssel, die später zum Anrichten des Essens vorgesehen ist.

Essen fotografieren – das Handy reicht meist aus

Professionelle Lebensmittelstylisten, die Essen in Szene setzen, greifen in die Trickkiste, um das Aussehen der Gerichte künstlich aufzupeppen. Eiswürfel, Spiegeleier, Burger und Bowls sind nicht echt. Im privaten Bereich sind solch hochwertige Fotos mit herkömmlichen Lebensmitteln nur bedingt möglich.

Eine professionelle Ausrüstung ist jedoch nicht notwendig. Auch mit einem Smartphone und entsprechenden Filtern gelingen ansprechende Fotos, die in den sozialen Medien positive Reaktionen von Followern erzielen. Jedoch hängt dies davon ab, wie leistungsfähig die Handykamera ist. Viele hochwertige Modelle von Apple und Samsung überzeugen mit hoher Auflösung und modernen Tools, die das Fotografieren von Essen erleichtern.

Fotos nachbearbeiten – was beachten?

Sind die Bilder noch nicht perfekt, gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur Nachbearbeitung. Im Nachhinein ist es möglich, die Größe zuzuschneiden, Filter zu setzen, die Helligkeit anzupassen oder die Farben zu bearbeiten.

GIMP und Adobe Photoshop eignen sich zur nachträglichen Bearbeitung am Rechner. Dies setzt den Einsatz von Zeit voraus, die der Anwender benötigt, um herauszufinden, wie die leistungsfähigen Programme funktionieren.

Tipp: Wer sich mit seinem Portfolio bei potenziellen Auftrag- oder Arbeitgebern bewerben möchte, kann sich mithilfe von Adobe Express einen kostenlosen Lebenslauf erstellen.

Mit etwas Übung sind Nutzer mit der Handy-App Adobe Photoshop Express in der Lage, Bilder nachzubearbeiten. Für einfache Posts reichen die Filter auf Instagram aus, um der Aufnahme mehr Schärfe oder eine intensivere Farbe zu verleihen. Viele Foodies schwören auf Canva, ein App, mit der sie professionelle Designs erstellen. Mithilfe des KI-unterstützten Magic Studio verwandeln Anwender ihre Bilder im Handumdrehen.

Fazit

Die Tipps und Tricks im Beitrag heben die Food-Fotografie von Laien auf ein neues Level – nicht nötig viel Geld für professionelles Equipment auszugeben. Letztendlich kommt es beim Fotografieren von Essen darauf an, den richtigen Hinter- und Untergrund zu wählen sowie das natürliche Tageslicht zu nutzen und einen interessanten Blickwinkel auszuwählen. Filter, Bildbearbeitungsapps und Photoshop unterstützen die Nachbearbeitung.

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